Am 1. Januar 2024 wurden die Regelungen bezüglich des Studentenvisums verschärft. Dies hat zu einer schlagartigen Abnahme der Anzahl internationaler Studierenden geführt, die im Vereinigten Königreich studieren wollen und können. Für britische Universitäten ergibt sich dadurch ein enormer Verlust von Einkünften.
Folgen der Verschärfung der Regelung zu Studentenvisa
Am 1. Januar führte die konservative Regierung unter Leitung des damaligen Ministerpräsidenten Sunak strengere Regelungen bezüglich der Vergabe von Studentenvisa für das Vereinigte Königreich ein. Das Ziel war die Eindämmung von Einwanderung. Kritiker/-innen fürchteten allerdings, dass dies zu einem großen Rückgang an internationalen Studierenden führen würde. Ein solcher Rückgang wäre mit enormen Verlusten für britische Schulen und Universitäten verbunden. Scheinbar haben sich diese Ängste teilweise bewahrheitet.
In den ersten vier Monaten des Jahres 2024 gab es 30 000 Anträge weniger für Studentenvisa als in derselben Periode im Jahr 2023. Obwohl das Ziel der Reduzierung von Immigration dadurch erreicht wird, scheinen britische Universitäten große finanzielle Defizite aufzubauen. Internationale Studierende bezahlen höhere Studiengebühren als britische Studierende und sind daher eine wichtige Quelle von Einkünften. Laut Vertreter/-innen des Bildungssektors hat das Finanzierungsloch bereits fast eine Summe von 7 Milliarden britischen Pfund erreicht. Expert/-innen befürchten, dass die Bildungsqualität in Großbritannien darunter leiden wird.
Zunehmende finanzielle Hürden für internationale Studenten
Internationale Studierende müssen jedoch nicht nur die verschärften Voraussetzungen für Visa erfüllen. So hat das UK Home Office (das britische Innenministerium) angekündigt, dass internationale Studierende ab dem 2. Januar 2025 auch höhere finanzielle Voraussetzungen erfüllen müssen. Bereits im Jahr 2024 müssen Studenten nachweisen können, dass sie über genügend Sparguthaben verfügen, um ihr Studium und ihren Aufenthalt im Vereinigten Königreich zu bezahlen.
Der Mindestbetrag, den Studierende auf ihrem Konto nachweisen müssen, um ein Studentenvisum beantragen zu können, wurde um 11 Prozent erhöht in 2025. Für internationale Studenten in London wird der monatliche Mindestbetrag, um studieren zu können, von 1334 GBP auf 1483 GBP erhöht. Außerhalb Londons wird der monatliche Mindestbetrag von 1023 GBP auf 1136 GBP erhöht. Obwohl diese Erhöhung als Inflationsanpassung gilt, fürchten Kritiker, dass es auf diese Weise für Studenten aus Ländern mit niedrigeren Einkommen noch schwieriger wird, um in Großbritannien zu studieren.
Hoffnungen liegen bei neuer Regierung
Seit den britischen Wahlen im Juli 2024 und dem Wahlerfolg der Labour Party (Partei mit sozialdemokratischer Orientierung) hat sich der Ton in Bezug auf internationale Studierende verändert. Die neue Regierung scheint den Wert internationaler Studierenden zu betonen, wodurch die Zuversicht britischer Bildungseinrichtungen langsam wieder zunimmt. An den Visarichtlinien, die von der konservativen Vorgängerregierung eingeführt wurden, will die neue Regierung allerdings noch nicht rütteln. Aktuell bleiben die strengeren Richtlinien für die Vergabe von Studentenvisa also noch gültig. Kritiker/-innen bleiben deshalb auch weiterhin skeptisch. Gegner/-innen dieser Visapolitik sind davon überzeugt, dass die neuen Verschärfungen auf lange Sicht schwere Folgen haben werden, die dem Ansehen des Hochschulwesens in Großbritannien schaden.
Die ETA für England
Internationale Studierende benötigen ein Studentenvisum, wenn Sie im Vereinigten Königreich studieren wollen. Für touristische Reisen nach Großbritannien brauchen europäische Reisende aktuell kein Visum und keine Einreisegenehmigung. Das wird sich jedoch 2025 mit der Einführung der ETA für Großbritannien ändern. Mithilfe der ETA kann die britische Ausländerbehörde besser überwachen, wer in das Land ein- und ausreist. Die britischen Behörden hoffen, dass dadurch die innere Sicherheit des Landes gestärkt wird. Europäische Reisende sind zukünftig verpflichtet, eine ETA zu beantragen, um ins Land einreisen zu dürfen.
Für einen ETA-Antrag müssen Reisende ein paar wichtige Daten angeben. Dabei geht es um Informationen über die Reise und Passdaten. Außerdem muss ein Scan des Reisepasses hochgeladen werden. Nach Erteilung darf man 6 Monate lang im Vereinigten Königreich bleiben.
Bitte beachten Sie: Dieser Artikel aus unserer Rubrik „Aktuelles“ über das ETA für Großbritannien ist bereits älter als ein Jahr. Möglicherweise enthält er veraltete Informationen und Ratschläge, daher können wir für den Inhalt dieses Artikels keine Gewährleistung mehr bieten. Verreisen Sie demnächst und möchten Sie wissen, welche Regeln derzeit gelten? Lesen Sie dann alle aktuellen Informationen über das ETA für Großbritannien.