Artikel aus der Rubrik „Aktuell“ | | 14.04.2023 | ±4 Minuten Lesezeit

Für eine Urlaubsreise nach Tansania (Festland oder Sansibar) brauchen die meisten Reisenden derzeit noch das nationale Touristenvisum, das als E-Visum beantragt werden kann. In ostafrikanischen Ländern besteht jedoch der Wunsch nach einem gemeinsamen Visum für Touristen, das in der gesamten Region gültig ist.

East African Tourist Visa noch nicht für Tansania

Seit der Einführung des sogenannten East African Tourist Visa im Jahr 2014 kann man als Tourist mit einem Visum nach Kenia, Ruanda und Uganda reisen. Reisende dürfen mit diesem Visum bis zu 90 Tage in diesen drei Ländern verbringen. Innerhalb des Gültigkeitszeitraums darf man die Grenzen der Länder beliebig oft überqueren. Tansania ist zwar Teil der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC), ist jedoch nicht an das gemeinsame Visumprogramm angeschlossen.

Ruanda ist kein direktes Nachbarland von Kenia, aber teilt dennoch ein Visum mit dem beliebten ostafrikanischen Reiseziel. Tansania hat nach Kenia die zweitgrößte Wirtschaft der EAC und teilt eine lange Grenze mit dem Süden Kenias. Die Länder teilen nicht nur eine Grenze, sondern auch ein spektakuläres Naturereignis: die beeindruckende jährliche, zirkelförmige Tierwanderung von etwa 1,5 Millionen Gnus und 200.000 Zebras.

Ein ostafrikanisches Touristenvisum

Alle zuvor genannten Länder arbeiten auf politischer Ebene bereits zusammen und bilden mit noch drei weiteren Staaten die EAC, nämlich Burundi, Kongo-Kinshasa (DR Kongo) und dem Südsudan. Die Initiative für ein geteiltes Touristenvisum mit Tansania entstammt vor allem aus Ruanda.

Tansania und Burundi stehen derzeit, wenn man so will, in der Warteliste für einen Anschluss an eine neue Zusammenarbeit in der Form eines East African Single Tourist Visa. Mit diesem möglichen zukünftigen Visum für Ostafrika sollen Reisende sich frei zwischen den teilnehmenden Ländern bewegen dürfen. Wenn die Versuche Ruandas erfolgreich sind, kommen sich auch Kenia und Tansania näher. Die zwei Länder sind sowohl in wirtschaftlicher als auch in touristischer Hinsicht zwei regionale Großmächte. Mehr als die Hälfte aller internationalen Reisenden, die 2022 Ostafrika besuchten, reiste aus touristischen Gründen in die Region. Von diesen etwa 6 Millionen Touristen ging die Hälfte nach Kenia oder Tansania.

Die anderen Mitgliedsstaaten der EAC, die noch nicht an das gemeinsame Visumprogramm angeschlossen sind, sind Kongo-Kinshasa und der Südsudan. Die Sicherheitslage in diesen Ländern ist jedoch deutlich weniger stabil, weshalb sie generell nicht als geeignete touristische Ziele gelten. Es ist daher noch ein großes Rätsel, was die Einführung eines neuen regionalen Visums für Ostafrika für diese zwei Länder bedeuten würde.

Ruandische Initiative für ein Single Tourist Visa

Es ist kein Zufall, dass gerade das kleinere Ruanda vergangenen Januar Schritte gesetzt hat, um das größere Tansania von einem Zutritt zum gemeinsamen Visumprogramm zu überzeugen. Wenn die Länder Ostafrikas ein gemeinsames Touristenvisum ins Leben rufen, ist das für die kleineren EAC-Länder besonders positiv. Touristen, die derzeit nur ein Visum für Tansania oder ein anderes Land beantragen, würden bei einem regionalen Visum eher erwägen, einen Teil ihres Aufenthalts in einem kleineren Nachbarland zu verbringen.

Kenia ist bereits an das gemeinsame Visumprogramm angeschlossen

Nachbarland Kenia ist seit 2014 an das bereits bestehende gemeinsame Visumprogramm angeschlossen: das East African Tourist Visa. Das ist eine Blaupause für die Pläne eines gemeinsamen Visums, die sich derzeit noch in der explorativen Phase befinden. Das East African Tourist Visa besteht neben dem nationalen Visum für Kenia.

Konkrete Pläne

Im Augenblick arbeitet die East Africa Tourism Platform (EATP) an konkreten Forschungs- und Lobbyplänen, um die gesamte Region als touristisches Ziel zu vermarkten. Der East African Business Council (EABC), eine leitende Organisation zur Repräsentation von Unternehmensinteressen, empfiehlt den EAC-Mitgliedsstaaten vor Dezember dieses Jahres eine gemeinsame Politik für Touristenvisa zu entwickeln.

Weitere Schritte, die gesetzt werden sollen, beziehen sich nicht nur auf eine gemeinsame Visumpolitik, sondern auch auf eine tiefere Integration der touristischen Sektoren der EAC-Länder, inklusive Tansania. Es soll beispielsweise für Reisende einfacher werden, mit dem Auto in ein Nachbarland zu fahren oder während einer Reise die natürlichen Sehenswürdigkeiten mehrerer Länder zu besichtigen.

Ein separates Visum Tansania beantragen

Reisende aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz, die zu touristischen Zwecken nach Tansania oder Sansibar reisen, können online ein E-Visum beantragen. Das Beantragen dieses Visums ist verpflichtend. Ein großer Vorteil des Online-Visumantrags ist, dass Sie ihn schnell abschließen können. Sie erhalten das Visum in durchschnittlich 21 Tagen. Nach der Erteilung können Sie das Visum für Tansania für eine Einreise nach Tansania und/oder Sansibar verwenden und bis zu 90 Tage dort verbringen.

Bitte beachten Sie: Dieser Artikel aus unserer Rubrik „Aktuelles“ über das Visum für Tansania ist bereits älter als ein Jahr. Möglicherweise enthält er veraltete Informationen und Ratschläge, daher können wir für den Inhalt dieses Artikels keine Gewährleistung mehr bieten. Verreisen Sie demnächst und möchten Sie wissen, welche Regeln derzeit gelten? Lesen Sie dann alle aktuellen Informationen über das Visum für Tansania.

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