Die Fußball-Weltmeisterschaft findet 2026 in den USA, Kanada und Mexiko statt. Obwohl der Beginn des Turniers noch weit in der Zukunft liegt, machen sich manche Fans jetzt bereits Sorgen über den rechtzeitigen Erhalt eines Visums für die USA. Bei Visumanträgen muss mancherorts nämlich mit Wartezeiten von über 800 Tagen gerechnet werden.
Die WM 2026 wird von drei Ländern organisiert
Die USA, Kanada und Mexiko organisieren 2026 gemeinsam die Fußball-Weltmeisterschaft. Das ist erst das zweite Mal in der Geschichte, dass die WM von mehreren Ländern organisiert wird. Das geschah zuvor im Jahr 2002, als die WM in Japan und Südkorea ausgetragen wurde. Es wird erwartet, dass in der Zukunft häufiger mehrere Länder gemeinsam das größte Fußballturnier der Welt organisieren werden. Das ist vor allem auf die hohen Kosten für die Organisation und die hohen Anforderungen an die Infrastruktur und Sicherheit zurückzuführen, die die Gastgeberländer erfüllen müssen. Für viele Länder ist es schlicht unmöglich, eine Sportveranstaltung vom Kaliber der Fußball-WM alleine zu organisieren, weshalb sie mit ihren Nachbarländern zusammenarbeiten.
Visum für mehrere Länder erforderlich
Dass mehrere Länder gemeinsam eine Sportveranstaltung organisieren, hat nicht nur Vorteile, aber es kann für Spieler und Fans auch für Probleme sorgen. Sie müssen dadurch oft längere Abstände zurücklegen, um an verschiedenen Spielen teilnehmen zu können. Außerdem kann es auch zusätzliche Bürokratie mit sich ziehen. Manche Fans, die bei der WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko zu Spielen in allen drei Ländern gehen möchten, müssen nämlich für alle drei Länder ein Visum oder eine Einreisegenehmigung besitzen. Europäische Reisende brauchen für Mexiko meist kein Visum, aber für die USA ist ein ESTA und für Kanada ist eine eTA erforderlich. Da alle Spiele ab dem Viertelfinale in den USA ausgetragen werden, werden viele Fans zumindest ein Visum oder eine Einreisegenehmigung für die USA benötigen.
Mit einem ESTA zur WM in den USA
Reisende aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den meisten anderen europäischen Ländern können mit einem ESTA in die USA reisen, um dort zu Spielen der WM 2026 zu gehen. Ein ESTA-Antrag kann online innerhalb weniger Minuten gestellt werden und meistens wird die Einreisegenehmigung bereits nach 3 Tagen erteilt. Reisende, die die Einreisebestimmungen mit einem ESTA erfüllen, brauchen sich keine Sorgen darüberzumachen, ob sie die Einreisegenehmigung rechtzeitig erhalten, da sie noch relativ kurzfristig bemächtigt werden kann. Dennoch wird empfohlen, das ESTA USA rechtzeitig im Voraus zu beantragen. Das ist bereits ab 2 Jahren vor dem geplanten Rückreisedatum aus den USA möglich.
Lange Wartezeiten für ein US-Visum
Reisende, die nicht für das ESTA infrage kommen, benötigen ein Visum, um in die USA einreisen zu dürfen. Ein Visumantrag ist viel komplizierter und dauert deutlich länger als die Beantragung eines ESTA. Für einen Visumantrag muss man nämlich unter anderem zu einem Interview bei einer US-Botschaft oder einem Konsulat erscheinen. Die Wartezeiten für Termine können zum Teil sehr lang sein, insbesondere in Lateinamerika. In manchen Städten müssen Antragstellende sogar über zwei Jahre(!) auf einen Interviewtermin warten.
Lateinamerikanische Fußballfans vor Problemen
Fußballfans aus der Hauptstadt Mexikos können jetzt schon keinen Termin mehr einplanen, um rechtzeitig vor der WM 2026 ein Visum für die USA zu erhalten. In den Fußballnationen Brasilien und Argentinien müssen Antragstellende etwas weniger lange warten, aber auch dort kann es über 100 Tage dauern, bevor ein Visuminterview stattfinden kann. Die Erwartung ist, dass der Druck auf den Botschaften und Konsulaten weiter zunehmen wird, je näher die WM rückt. Deshalb schlagen verschiedene Organisationen, wie die FIFA, bereits Alarm. Die US-Ausländerbehörden empfehlen Fans, ihr Visum bereits jetzt zu beantragen, auch wenn sie noch nicht sicher wissen, ob sie tatsächlich zur WM gehen werden.
Aussicht auf eine Verbesserung der Visasituation
Die schwierige Lage in Bezug auf Visa für die WM 2026 hat zu einem Krisengespräch zwischen den US-Behörden und Reiseveranstaltern in den USA geführt. In diesen Gesprächen wurde den US-Behörden die Dringlichkeit der Situation verdeutlicht. Wenn die oft fanatischen lateinamerikanischen Fans ihre Länder nicht anfeuern können, da sie kein Visum erhalten konnten, wird das zweifelsohne einen negativen Einfluss auf die Atmosphäre während der letzten Spiele der WM in den USA haben.
Die US-Behörden versprachen, sich für eine schnellere Bearbeitung von Visumanträgen einzusetzen. Außerdem pflegt die FIFA mittlerweile enge Beziehungen mit der US-Regierung, um solche logistischen Probleme zu lösen. Die US-Behörden gaben jedoch auch an, dass sie ihre Visumpolitik für Veranstaltungen wie die WM 2026 nicht vollständig überarbeiten werden. Es bleibt daher weiterhin spannend für alle Fußballfans, die ein Visum USA benötigen.