Artikel aus der Rubrik „Aktuell“ | | 02.04.2024 | ±3 Minuten Lesezeit

Anfang 2024 schaffte Kenia die Visumpflicht ab und führte das Land die eTA ein. Die Reaktionen hierauf waren gemischt. Vor allem aus afrikanischen Ländern kam viel Kritik auf die neue Einreisegenehmigung, da das für Reisende aus den meisten afrikanischen Ländern mit zusätzlichen Kosten und strengeren Einreisebestimmungen einherging. Kenia kündigte zuletzt die erste Ausnahme von der Zahlung der Kosten für die eTA an.

Kritik auf die Einführung der eTA

Nachdem Kenia Ende letzten Jahres feierlich angekündigt hatte, die Visumpflicht für alle Reisenden abzuschaffen, realisierten einige Länder, dass das für sie nicht vorteilhaft war. Das Visum wurde zwar abgeschafft, aber gleichzeitig wurde auch die eTA eingeführt, die Reisende aus den meisten Ländern vor Reiseantritt zwingend beantragen müssen. Auch Reisende aus Ländern, die zuvor von der Visumpflicht befreit waren, wie Südafrika, müssen seit Anfang 2024 eine eTA beantragen. Das heißt, dass sie jetzt mehrere Tage vor der Abreise ein Antragsverfahren durchlaufen müssen, wofür auch Kosten anfallen. Die einzige Ausnahme auf die Verpflichtung, eine eTA zu besitzen, gilt für Reisende aus den Ländern der Ostafrikanischen Gemeinschaft.

In den Monaten nach der Einführung der eTA wuchs die Kritik aus Ländern, die zuvor von der Visumpflicht ausgenommen waren. Regierungsmitglieder und andere einflussreiche Personen aus verschiedenen afrikanischen Ländern äußerten Ihre Unzufriedenheit darüber, dass Kenia neue Einreisebeschränkungen einführt, während die meisten Ländern des Kontinents gerade dabei sind, das Reisen innerhalb Afrikas zu vereinfachen. Dass Kenia die Änderungen als eine Abschaffung der Visumpflicht ankündigte, machte das Ganze nicht besser.

Visumkosten für Reisende aus 7 Ländern gestrichen

Als Reaktion auf die Kritik kündigte Kenia kürzlich an, die Kosten für den Antrag einer eTA für Reisende aus sieben Ländern zu streichen. Reisende mit dem Pass eines der folgenden Länder können die eTA für Kenia seit dem 15. Februar 2024 gratis beantragen:

  • Äthiopien
  • Eritrea
  • Die Komoren
  • Kongo-Brazzaville
  • Mosambik
  • San Marino
  • Südafrika

Bei dieser Liste fällt auf, dass San Marino das einzige Land außerhalb von Afrika ist, das für diese neue Regelung infrage kommt. Laut der kenianischen Regierung wurden mit den genannten Ländern Absprachen in Bezug auf eine gegenseitige Aufhebung der Visumpflicht gemacht. Die Entscheidung basiert also auf die bilateralen Beziehungen zwischen Kenia und den genannten Ländern. Kenia möchte mit der Entscheidung zudem die Geschäftsbeziehungen verbessern und mehr Touristen anziehen. Reisende aus den 7 zuvor genannten Ländern müssen weiterhin eine eTA beantragen, bevor sie nach Kenia reisen, aber brauchen nicht mehr für den Antrag zu zahlen.

Reaktionen und Perspektiven

Der äthiopische Botschafter in Kenia teilte kurz nach der Ankündigung bezüglich der Streichung der Visumkosten mit, dankbar für die Entscheidung zu sein. Auch innerhalb Kenias wird die Ankündigung überwiegend positiv empfangen, insbesondere aus der Touristenbranche. Es ist noch undeutlich, ob künftig noch weitere Ausnahmen auf die Zahlungsverpflichtung gelten werden, aber die kenianische Regierung gibt mit der Entscheidung in jedem Fall das Signal ab, dass diese Möglichkeit existiert. Länder, die gute Beziehungen zu Kenia haben und kenianischen Staatsangehörigen die visumfreie Einreise erlauben möchten, können hoffen, in der Zukunft selbst für ein gratis Visum oder eine Freistellung von der Visumpflicht infrage zu kommen.

Derzeit müssen Reisende aus den meisten Ländern jedoch weiterhin eine eTA für Kenia beantragen und die dazugehörigen Kosten begleichen. Das gilt für Reisende aus allen europäischen Ländern, mit Ausnahme von San Marino. Die eTA kann innerhalb weniger Minuten online beantragt werden.

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